Sachspenden – Nachhaltige Hilfsgüter oder sinnloser Müll?

Heute sind wir von Dunkerque nach Calais ins Warehouse gefahren.
Dort waren wir positiv überrascht, alles läuft verhältnismäßig organisiert ab und es sind viele HerferInnen vor Ort. Die Werkstatt zieht gerade in eine neue Halle um, daher wird im Moment wenig gebaut. Das riesige Schlammfeld rundherum ist mit Kies aufgeschüttet, man muss also nicht mehr durch knöcheltiefen Matsch über das Gelände stiefeln.
Unsere Arbeit heute: Sachspenden sortieren!
Auch wenn wir uns vielleicht wiederholen, muss noch einmal erwähnt werden, wie kritisch viele Sachspenden gesehen werden müssen. Natürlich gibt es viele Sachen, welche die Leute brauchen, gerade weil die meisten ja mit nichts ankommen. Aber solange keine festen Strukturen existieren, bzw. ermöglicht werden, ist die nachhaltige Nutzung sehr schwierig und im Prinzip werden Unmengen an Müll produziert.
Wenn dann auch noch unvollständiges, dreckiges oder kaputtes Material gespendet wird, gewinnt wirklich niemand.
Wir wurden beim heutigen Zelte Sortieren sehr für dieses Thema sensibilisiert und jedes teure Zelt, das leider unvollständig gespendet wurde, musste aufgeschnitten werden, damit wenigstens das regenfeste Unterteil noch genutzt werden kann. Und jedes Zelt tat weh. Gerade in Anbetracht der Situation in Idomeni, wo all das, was hier sinnlos im Schlamm versinkt, so dringend gebraucht wird.
Von der Räumumg des Jungles haben wir heute noch nicht viel mitbekommen, der Warehouse-Alltag geht seinen gewohnten Gang. Nachmittags ist dann auch die Unterstützung aus Hildesheim zu uns gestoßen.
Planmäßig wollen wir morgen Vormittag weiter im Warehouse arbeiten und uns nachmittags ggf. ein Bild von der Situation im Camp machen.
Zuletzt noch erfreuliche News: Nachdem Moschee und Straße ja leider eher kurzlebige Bauten waren, steht das „one and only – Regal“ bei bester Gesundheit noch an Ort und Stelle.

Verfasst von Lolla

Kommentar verfassen